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  Das Oberkleid Hakama
 
 
  Die heutigen Budo-Anzüge sind ursprünglich Unterkleider (Unterwäsche) der 
  japanischen Krieger. Das Hakama ist Teil der traditionellen japanischen 
  Oberbekleidung. Es ist ein um 1600 entwickeltes Beinkleid, das über dem 
  Kimono getragen wird und in zwei Varianten anzutreffen ist: mit geteilten 
  Beinen wie ein Hosenrock, oder ohne Teilung wie ein Rock, und wird heute 
  gleichermaßen von Frauen wie Männern getragen. 
  Seinen Ursprung hat das Hakama als Beinschutz berittener Samurai der Edo-
  Periode gegen Sträucher und Gestrüpp. Bis zum zweiten Weltkrieg war es 
  durchaus normal, in der Öffentlichkeit Männern in Hakama und Haori zu 
  begegnen. Danach wählten immer mehr Japaner westliche Kleidung für den 
  Alltag. Heutzutage wird das Hakama fast ausschließlich als formale 
  Bekleidung bei Zeremonien und Schreinbesuchen, beim traditionellen 
  japanischen Tanz und von Künstlern (überwiegend ohne Beinteilung) sowie in 
  verschiedenen Kampfkünsten (z.B. Aikido, Iaido oder Kendo) getragen. 
  Inhaltsverzeichnis, auf dieser Seite liest Du zum Thema Hakama:
  1.
  Die sieben Falten des Hakama
  2.
  Bericht von Sensei Saotome (AiKiDo-Schüler vom Begründer)
  3.
  Abb. binden und Abb. zusammenfalten des Hakamas
  4.
  Literatur
  1. Die sieben Falten des Hakama
  In Kampfkunstkreisen werden die sieben Falten des Hakama gerne mit den sieben Tugenden der Samurai 
  assoziiert: 
  1.
  Jin 
  - 
  Güte
  2.
  Gi 
  - 
  Gerechtigkeit / die rechte Entscheidung
  3.
  Rei 
  - 
  Höflichkeit / Etikette
  4.
  Chi 
  - 
  Weisheit / Intelligenz
  5.
  Shin 
  - 
  Aufrichtigkeit
  6.
  Chugi 
  - 
  Loyalität
  7.
  Meiyo 
  - 
  Ehre / Respekt 
  2. Bericht von Sensei Saotome
  Aus traditioneller Sicht ist es richtig, dass jeder Aikidoka, unabhängig von seiner Graduierung, einen 
  Hakama tragen sollte. 
  Sensei Saotome berichtet hierzu von einem Erlebnis, welches er während seiner Lehrzeit als persönlicher 
  Schüler beim Begründer des Aikido hatte:
  Als ich Uchi-deshi bei O-Sensei war, war jeder Mann verpflichtet, beim Üben einen Hakama zu tragen, 
  beginnend beim ersten Mal, wo die Matte betreten wurde. Es gab keine Beschränkungen, welche Art von 
  Hakama getragen werden durfte, und daher war das Dojo ein sehr bunter Ort.
  Man konnte Hakamas aller Arten, Farben und Qualitäten sehen: Kendo-Hakamas, gestreifte Hakamas, die 
  im japanischen Tanz verwendet wurden und auch teure Seidenhakamas, genannt Sendai-hira. Ich glaube, 
  dass manche der beginnenden Schüler vom Teufel geritten wurden, wenn sie sich von ihren Großvätern 
  wertvolle Hakamas ausliehen, die nur dafür bestimmt waren, bei speziellen Anlässen und Feiern getragen zu 
  werden und dann deren Knie beim Üben von Suwari-waza durchscheuerten.
  Ich erinnere mich lebhaft an den Tag, als ich meinen Hakama vergessen hatte. Ich war gerade dabei, die 
  Matte zu betreten, wobei ich nur meinen Dogi trug, als O-Sensei mich stoppte. "Wo ist dein Hakama?" wollte 
  er streng von mir wissen. "Was veranlasst dich zu denken, du könntest den Unterricht deines Lehrers 
  erhalten, wenn du nichts anderes trägst, als deine Unterwäsche? Hast Du keinen Anstand? Es mangelt dir 
  offensichtlich an der Einstellung und der Etikette, die notwendig sind für jemanden, der dem Budo-Training 
  folgt. Geh und setz' dich an die Seite und sieh zu!"
  Das war nur eine von vielen Schelten, die ich von O-Sensei erhalten sollte. Meine Ignoranz in dieser 
  Angelegenheit jedoch bewog O-Sensei dazu, seinen Uchi-deshi nach dem Unterricht über 
  die Bedeutung des Hakamas einen Vortrag zu halten. 
  Er erklärte uns, dass der Hakama das traditionelle Kleidungsstück der Kobudo-Schüler war 
  und fragte uns, ob einer den Grund für die sieben Falten im Hakama kenne.
  "Sie symbolisieren die sieben Tugenden des Budo", sagte O-Sensei. Wir finden diese 
  Eigenschaften in den hervorragenden Samurai der Vergangenheit. Der Hakama bringt uns 
  dazu, über die Natur des wahren BUDO nachzudenken. Ihn zu tragen, symbolisiert die 
  Traditionen, die von Generation zu Generation schließlich auf uns übertragen wurden. Aikido 
  wurde geboren aus dem Geist des japanischen Bushido (Anm.d.Übers.: Weg des Kriegers), und in unserem 
  täglichen Üben müssen wir uns bemühen, diese sieben traditionellen Tugenden zu vervollkommnen."
  Derzeit folgen die meisten Aikido-Dojos nicht der strikten Politik von O-Sensei hinsichtlich der Frage des 
  Tragens des Hakama. Seine Bedeutung degenerierte von einem Symbol traditioneller Tugend zu einem 
  Statussymbol für Yudansha (Anm.d.Übers.: Danträger). Ich bin in vielen Dojos in vielen Ländern gewesen. 
  An vielen Orten tragen nur die Yudansha einen Hakama, die Yudansha haben ihre Bescheidenheit verloren. 
  Sie denken an einen Hakama als eine Auszeichnung, als ein sichtbares Zeichen ihrer Überlegenheit. Diese 
  Art von Einstellung macht aus der Zeremonie des Verbeugens in Richtung O-Sensei, mit der wir den 
  Unterricht beginnen und beenden, eine Verspottung seines Gedenkens und seiner Kunst.
  Noch schlechter ist es, das in manchen Dojos von den Frauen mit Kyu-Graden (und nur von den Frauen) 
  verlangt wird, einen Hakama zu tragen, angeblich, um deren Anstand zu wahren. Für mich ist das 
  beleidigend und diskriminierend gegenüber weiblichen Aikidokas. Es ist ebenso beleidigend für männliche 
  Aikidokas, da es ihnen eine niedere Geisteshaltung unterstellt, die auf der Aikido-Matte keinen Platz hat.
  Es macht mich traurig, den Hakama solch kleinlichem Gebrauch ausgesetzt zu sehen. Manchen mag dies 
  als ein ganz gewöhnliches Thema erscheinen, aber ich erinnere mich gut an die große Wichtigkeit, die O-
  Sensei dem Tragen des Hakamas bei maß. Ich kann diesem Kleidungsstück nicht seine Bedeutung 
  absprechen, und keiner, denke ich, kann den großen Wert der Tugenden bestreiten, die er symbolisiert.
  In meinem Dojo und den angeschlossenen Schulen ermutige ich alle Schüler, unabhängig von ihrer 
  Graduierung, Hakamas zu tragen. (Ich verlange es aber nicht, bevor sie ihren ersten Kyu-Grad erhalten 
  haben, da Anfänger in den Vereinigten Staaten in der Regel keinen japanischen Großvater haben, dessen 
  Hakama sie borgen können.) Ich fühle, dass das Tragen eines Hakamas und das Wissen um seine 
  Bedeutung den Schülern hilft, sich des Geistes von O-Sensei bewusst zu sein und seine Idee am Leben zu 
  erhalten.
  Wenn wir es erlauben, die Wichtigkeit des Hakamas verschwinden zu lassen, werden wir vielleicht auch 
  damit beginnen es zuzulassen, dass fundamentale Dinge aus dem Geist des Aikido in Vergessenheit 
  geraten. Wenn wir andererseits aber treu gegenüber O-Sensei's Wünschen an unsere Übungskleidung sind, 
  ist unser Geist vielleicht näher an dem Traum, dem er sein Leben gewidmet hat.
  3. Binden und zusammenfalten des Hakamas
  4. Literatur
  •
  WissenGlobal.de / Texte wurden zum Teil aus der Webseite von WissenGlobal.de 
  übernommen
  •
  Aikido.de / Texte wurden zum Teil aus der Webseite von Aikido.de übernommen 
  •
  Text: Saotome Sensei. Übersetzung von Wolfgang Fürst, Aikido-Dojo Enshiro, Salzburg, 
  Österreich (Nur zur privaten Nutzung).
 
 
 
 
 
  Zusammenfalten